Klimawandel: Ursachen und Folgen
Momentan ist die Klimakrise, zusammen mit der schrumpfenden Biodiversität, die größte Herausforderung der Menschheit. Schon jetzt sehen wir die ersten Folgen der steigenden globalen Durchschnittstemperatur. In den nächsten Jahren, werden diese Konsequenzen immer gravierender werden.
Noch haben wir die Möglichkeit, die Folgen des Klimawandels zu limitieren, wenn wir jetzt handeln. Falls wir dies tun wollen, müssen wir die Erwärmung der Erde, im Vergleich zum Beginn der Industriellen Revolution, bei unter 1,5 Grad stoppen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die globalen Treibhausgas-Emissionen laut dem IPCC bis zum Jahre 2030 um mindestens 50% sinken.
Auf dieser Seite fassen wir zusammen, was die Klimakrise ist, welche Faktoren diese Krise verursachen und wie sie dabei helfen können diese Krise zu überwinden.
Was ist der Klimawandel?
Das Klima unterläuft natürliche Veränderungen. Diese Variationen sind normal und entstehen durch die unterschiedlichsten Faktoren wie zum Beispiel Veränderungen der Meeresströmungen, vulkanische Aktivität, die Stärke der Sonnenstrahlung, größere Klimageschehen wie El Niño, die Stärke des Indischen Monsuns, etc.
Dementsprechend ist Klimawandel die signifikante und langfristige Änderung der statistischen Verteilung von Wetterlagen über einen Zeitraum von Jahrzehnten bis hin zu Millionen von Jahren. Diese kann in der Veränderung der durchschnittlichen Wetterverhältnisse oder in der Verteilung von Wetter um die durchschnittliche Wettersituation herum (z.B. mehr oder weniger Extremwetterereignisse wie Überschwemmungen, Dürren und Stürme) zum Ausdruck kommen.
Langfristiger Klimawandel, der über Jahrtausende oder Jahrmillionen verläuft, entsteht hauptsächlich aufgrund der variierenden Umlaufbahn der Sonne. Diese Varianz folgt grob einem Muster, den sogenannten Milanković-Zyklen. Diese Zyklen waren der Hauptgrund für die vier Zyklen von Eiszeiten und Wärmeperioden. Allerdings hat sich das globale Klima innerhalb der letzten 150 Jahre stark verändert und es ist ausgesprochen wichtig zu verstehen, welche Faktoren bewirken, dass sich das Klima derart drastisch und in so kurzer Zeit verändert.
Innerhalb des letzten Jahrhunderts hat sich das globale Klima erwärmt
Viele Studien haben eindeutig bewiesen, das die globale Durchschnittstemperatur seit der Mitte des 20. Jahrhunderts gestiegen ist. Dieses Phänomen wird oft globale Erwärmung oder Erderwärmung genannt und der wissenschaftliche Konsens ist, dass diese Erwärmung durch den Menschen verursacht wurde, primär durch den Ausstoß von CO2, welches beim Verbrennen von fossilen Brennstoffen entsteht. Da diese Erwärmung durch den Menschen verursachte wurde, wird sie oft auch “Anthropogener Klimawandel” genannt. Diese Theorie hat sich als der Wissenschaftliche Konsens etabliert.
Dass die Aktivitäten des Menschen bereits einen großen Einfluss, auf die globalen Temperaturen, hatten und dass die globale Temperatur weiter steigen wird, wurde im IPCC Sonderbericht 1,5°C Globale Erwärmung, veröffentlicht im Oktober 2018, bestätigt:
“Menschliche Aktivitäten haben etwa 1,0 °C globale Erwärmung gegenüber vorindustriellen Niveau verursacht, mit einer wahrscheinlichen Bandbreite von 0,8 °C bis 1,2 °C. Die globale Erwärmung erreicht 1,5 °C wahrscheinlich zwischen 2030 und 2052, wenn sie mit der aktuellen Geschwindigkeit weiter zunimmt (hohes Vertrauen).” Diese Ergebnisse wurden später mehrfach bestätigt, zum Beispiel im 6. Sachstandsbericht des IPCC, der zwischen 2021 und 2023 veröffentlicht wurde.
Ein Temperaturanstieg von 1,5°C mag zwar intuitiv nicht so schlimm klingen, aber der oben erwähnte IPCC Bericht zeigt deutlich, dass eine solche Erwärmung gravierende Konsequenzen mit sich ziehen würde. Die wahren Ausmaße dieser Erwärmung lassen sich gut anhand der folgenden Bilder, aufgenommen und zusammengestellt von der NASA, erkennen:
Was verursacht die globale Erwärmung?
Das Leben auf der Erde ist nur möglich, weil der natürliche Treibhauseffekt die Temperaturen auf dem erforderlichen Niveau hält: Wenn die Sonnenstrahlen unsere Atmosphäre erreichen, werden einige wieder zurück in den Weltraum reflektiert, während andere die Atmosphäre passieren und von der Erde absorbiert werden. Dadurch erwärmt sich die Erdoberfläche. Von der Erde wird Wärme nach außen abgestrahlt und von den sich in der Erdatmosphäre befindlichen Gasen – den sogenannten Treibhausgasen – absorbiert. Dieser Prozess hindert die Wärme daran, in den Weltraum zu entweichen und sorgt somit für eine Durchschnittstemperatur von ca. +15°C anstelle von -18°C.
Da der Mensch innerhalb des letzten Jahrhunderts immer mehr Treibhausgase produziert hat, verstärkte sich der Treibhauseffekt. Es gibt mehrere Treibhausgase, die für diese Verstärkung verantwortlich sind und vom Menschen auf verschiedene Weise erzeugt werden. Die meisten stammen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe in Autos, Fabriken und der Stromerzeugung. Kohlendioxid (CO2) ist das Gas welches hauptsächlich für die Erderwärmung verantwortlich ist. Weitere Gase, die zur Erderwärmung beitragen, sind Methan, welches durch Deponien und der Landwirtschaft (insbesondere aus dem Verdauungssystem von Weidetieren) freigesetzt wird, Distickstoffmonoxid aus Düngemitteln und Gase für Kühl- und Industrieprozesse.
Der Verlust von Wäldern, Sümpfen und Mooren, die wirksame CO2 – Speicher sind, beschleunigt den Erwärmungseffekt noch zusätzlich. Schätzungen zu folgen werden täglich 432 Quadratkilometer Tropischer Regenwald abgeholzt, größtenteils durch die Holzindustrie oder um Platz für die Landwirtschaft zu schaffen.
Folgen des Klimawandels
Der Klimawandel verändert unsere Umwelt, Wirtschaft, Gesundheit und Gesellschaft auf vielfältige Weise. Wissenschaftler warnen davor, dass die Ergebnisse katastrophal sein werden, wenn wir keine tiefgreifenden Veränderungen vornehmen, um den Klimawandel auf 1,5°C begrenzen.
Der IPCC Sonderbericht über Globale Erwärmung von 1,5°C wurde in Auftrag gegeben, um ein wissenschaftliches Verständnis der Konsequenzen einer solchen oder stärkeren Erwärmung aufzubauen. Im Folgenden fassen wir einige dieser Folgen zusammen:
- Anstieg des Meeresspiegels aufgrund des Abschmelzens von Gletschern und da Wasser sich ausdehnt, wenn es sich erwärmt.
- Steigende Stärke und Frequenz von extremem Wetter wie zum Beispiel Hurricanes, Überflutungen, Dürren und Stürmen.
- Steigende Wasserknappheit in einigen Regionen verstärkt Desertifikation und führt zu sinkenden Ernteerträgen. Diese Folgen können lokale Spannungen verschlimmern und somit die Wahrscheinlichkeit von Konflikten erhöhen.
- Unvorhersehbare und unzuverlässige Jahreszeiten erschweren langfristiges Planen und führen zu häufigeren Missernten und dadurch Nahrungsmangel.
- Versauerung der Meere, wodurch die Fangzahlen der Fischindustrie fallen und Korallenriffe zerstört werden.
- Habitatverluste, da sich das Klima schneller verändert als die unterschiedlichen Arten sich anpassen können. Dies wird zum Verlust von wichtigen Arten und Ökosystemen führen, womit auch die Biodiversität sinkt.
- Veränderungen der geographischen Lebensräume von Arten.
- Steigende Anzahl von Erkrankten, besonders bei Malaria und dem Denguefieber, da Moskitos nun in höheren Gebieten und Breitengraden überleben können.
Es wurde lange angenommen, dass eine Eindämmung des Klimawandels massive Kosten mit sich tragen würde, was eventuell erklärt, warum so viele Staaten und Personen unwillig waren, etwas zu unternehmen. Allerdings ist dies nicht mehr der Fall, da neuere Schätzungen enorme ökonomische Auswirkungen durch den Klimawandel vorhersehen. Der Klimawandel ist eine lose-lose Situation für uns alle. Es ist dementsprechend unser aller Interesse, den Klimawandel einzudämmen!
Warum wir jetzt handeln müssen!
In dem IPCC Sonderbericht über 1,5 °C globale Erwärmung wird verdeutlicht, dass wir, ab dem Jahr 2018, nur noch 12 Jahre haben um die Globale Erwärmung auf 1,5°C einzugrenzen (siehe Paragraph C.1 in der Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger). In der Praxis bedeutet dies, das unsere Treibhausgasemissionen ab sofort drastisch gesenkt werden müssen!
Glücklicherweise gibt es viele Möglichkeiten, wie Sie genau dies erreichen können. Die fundamentale Ursache des Klimawandels ist, dass die meisten von uns keinen nur annähernd nachhaltigen Lebensstil führen und dementsprechend große CO2-Fußabdrücke haben. Deshalb ist eine Veränderung hin zu einem nachhaltigen Lebensstil der wichtigste Faktor in der Minimierung des Klimawandels.
Eine simple Möglichkeit mit dieser Veränderung anzufangen ist das Kaufen grüner Energie. 31% der globalen Treibhausgasemissionen entstehen durch die Strom- und Wärmeerzeugung. Außerdem gibt es andere CO2 intensive Sektoren, die mit dem Energiesektor zusammenhängen. Deshalb macht es einen großen Unterschied, wenn sie grüne Energie für Ihre Firma oder Ihr Haus beziehen. EKOenergie ist ein gemeinnütziges Öko-Gütesiegel, das Energie fördert, die nach strengen Nachhaltigkeitskriterien produziert wird. Sie können sich für den globalen Wechsel zu erneuerbarer Energie einsetzen, indem sie einen Stromvertrag abschließen, der unser Ökostromlabel trägt. Egal wo Sie sich auf der Welt sie befinden, fragen Sie Ihren Stromanbieter, ob Sie EKOenergie anbieten können oder sehen Sie sich unsere Liste von Stromanbietern an, die bereits unser Ökolabel unterstützen.
Was können sie gegen den Klimawandel unternehmen?
Die größten zwei Schritte sie sie machen können sind eine Reduktion des Fleischkonsums und so wenig wie möglich zu fliegen.
Darüber hinaus gibt es einige andere Möglichkeiten:
- Ermuntern Sie Ihre lokalen Politiker’innen dazu, umweltfreundliche Gesetze zu unterstützen und zeigen sie damit, dass für Sie als Wähler*in der Klimawandel ein wichtiges Thema ist.
- Verbessern Sie Ihre Energieeffizienz so weit wie möglich.
- Kaufen Sie erneuerbare Energie und grünes Gas, zum Beispiel Produkte mit dem EKOenergie-Ökolabel.
- Überlegen Sie, wie ihre Lebensmittel produziert werden. Probieren sie die veganen, vegetarischen und lokalen Optionen und kaufen sie Produkte mit einem Ökosiegel.
- Bevorzugen sie Reiseziele, die keine langen Reisen erfordern, insbesondere solche, die keine Flüge erfordern.
- Umgehen Sie Wegwerfartikel und verwenden sie Sachen immer wieder.
- Wenn Sie dann doch einmal etwas nicht mehr gebrauchen können, recyclen sie ihren Abfall.
- Benutzen Sie öffentliche Verkehrsmittel, Fahrgemeinschaften oder ihr Fahrrad, wenn dies möglich ist.
- Bedenken Sie, wie Ihre Kleidung hergestellt wird und kaufen sie von nachhaltigen Marken.
- Werden Sie Mitglied einer lokalen Aktivistengruppe wie #FridaysForFuture, falls es eine gibt, ansonsten gründen Sie ihre eigene!
- Kompensieren Sie durch Carbon Offsetting die Emissionen, die sie nicht vermeiden können.
Egal was Sie tun, werden sie aktiv, fangen Sie an, über den Klimawandel zu reden und darüber, wie wir nachhaltiger leben können!
Es gibt eine Menge innovative Ideen dazu wie Sie ihren ökologischen Fußabdruck verkleinern können, hier einige interessante Links dazu:
- Auf English, die Klimaneutralitätinitiative der University of California
- Auf Englisch und von den Vereinten Nationen: UN’s Take Climate Action page und “lazy person’s guide to saving the world”
- Unser Planet
- Earth Overshoot Day
Suchen Sie weitere Informationen?
- Folgen Sie uns in den sozialen Medien: Facebook, Twitter, Instagram, Xing oder LinkedIn für aktuelle Informationen zum Klimawandel und zu Umweltthemen, an denen wir arbeiten.
- Besuchen Sie unsere Klimafonds-Seite, um mehr über Projekte für erneuerbare Energien zu erfahren, die von EKOenergie finanziert werden.
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- Die Veröffentlichung der Europäischen Kommission „Unser Planet, unsere Zukunft – Gemeinsam für den Klimaschutz kämpfen“ ist eine gute Quelle für zusätzliche Informationen und wurde bereits in 24 Sprachen übersetzt.